"Jesus rief zu sich, welche er wollte"
Am 15. November 2009 hielt Bezirksapostel Wilfried Klingler in der Lindenhalle Wolfenbüttel einen Festgottesdienst für den Bezirk Wolfenbüttel, in dem er den Bezirksältesten Klaus Götz und den Bezirksevangelist Wolfgang Bunert in den Ruhestand setzte und dem Bezirk mit dem Bezirksältesten Andreas Dahlke und dem Bezirksevangelist Holger Bickel eine neue Bezirksleitung gab. Bezirksevangelist Holger Bickel wurde von seiner Vorsteherbeauftragung für die Gemeinde Salzgitter-Bad entbunden und Hirte Dietmar Schorsch als neuer Vorsteher beauftragt. Außerdem erhielt die Gemeinde Wolfenbüttel in Siegfried Putz einen weiteren Evangelisten. Der Bezirksapostel wurde von den Aposteln, dem Bischof und sämtlichen Bezirksämtern der Gebietskirche Niedersachsen begleitet.
Als Grundlage für diesen Gottesdienst hatte der Bezirksapostel das Wort aus Markus 3, 13 gewählt:
"Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte."
Eingehend auf das Chorlied "Bis hierher hat der Herr geholfen", sagte er, dass mancher sicherlich dabei Rückschau gehalten hat. Dank der Gnade und des Segens Gottes sind wir bis hierher gekommen. "Ich habe manchmal den Eindruck: Die Erfolge, die wir mit dem Herrn erringen können, feiern wir viel zu wenig. Lasst uns einmal dankbar zurückschauen auf das, was der Herr erreichen konnte. Auf diesem Gottesdienst liegen allerdings auch kleine Schatten, denn im Bezirk Wolfenbüttel werden begabte und im Dienst Gottes erprobte Männer in den Ruhestand verabschiedet. Wir wollen nicht in ein Gejammer einstimmen über die Verluste, sondern wie Samuel den Augenblick nutzen: Ja, bis hierher hat der Herr geholfen.Weiter hieß es in dem Chorlied: 'Herr bleib bei uns'. Die Emmaus-Jünger haben die Begleitung durch Jesus erlebt und wollten auf seine Gegenwart nicht verzichten. Ich weiß nicht, ob ich noch hier wäre, wenn ich nicht in manchen Lebenssituationen Menschen gehabt hätte, die diesen Dienst Jesus an mir ausgeübt haben. Wir alle wollen dankbar und uns bewusst sein: Der Herr hat mich oft begleitet, und dass ich heute Morgen hier bin, verdanke ich seiner Wegbegleitung und seinem Schutz."
Eingehend auf das Wort aus dem Markusevangelium führte der Bezirksapostel aus, dass ihn in letzter Zeit vermehrt der Gedanke beschäftigt und schmerzt, dass ein heiliger Ruf Gottes nicht immer heilig gehalten wird. "Es gibt gute Gründe, warum man als Amtsträger oder als jemand, der einen Dienst im Werk Gottes verrichtet, mal eine Zeitlang nicht mitarbeiten kann. Aber es schmerzt in der Seele, wenn ich bei manch anderem sehe, dass er die Verbindung zum Herrn löst und sich Heilsquellen außerhalb von Christus sucht."
Der Ruf von Jesus an seine Jünger war eine souveräne Handlung des Herrn. Da konnte sich keiner bewerben. Zu dem Ruf des Herrn gehört auch eine Antwort des gerufenen Menschen. Beides gehört zusammen. Es gibt viele göttliche Rufe, sie haben immer auch eine Konsequenz. So war es bei Adam, der die negative Folge seines Verhaltens erleben musste. So war es aber auch bei Noah, bei Mose und bei Samuel. Sie alle durften erleben, dass Gott ihnen beistand. Einem Elia macht Gott Mut, damit er den großen Weg, der noch vor ihm lag, auch gehen konnte.
Zusammenfassend wandte sich der Bezirksapostel an die Gemeinde:
- Sei ein Noah und arbeite mit am Werk der Vollendung und Errettung. Noah hat auf die Menschen um sich herum geblickt und die gesehen, denen er das Heil Gottes anbieten wollte.
- Sei ein Mose, der wusste: Wenn der Herr mir hilft und andere mir zur Seite stehen, dann ist es mir möglich, Menschen aus einer geistlichen Gefangenschaft zu Gott zu führen.
- Sei ein Samuel, erkenne den göttlichen Ruf und, wenn immer möglich, antworte: Herr, hier bin ich!
- Vielleicht geht es dir heute Morgen wie Elia. Dann lass dir Mut machen, du hast noch einen großen Weg vor dir.
Zur Inruhesetzung der beiden Bezirksämter führte der Bezirksapostel aus, dass sie in den 43 bzw. fast 40 Jahren ihrer Amtstätigkeit immer dem göttlichen Ruf gefolgt sind. Beide gaben abschließend in ihrem aktiven Dienst noch einmal einen Predigtbeitrag.
Musikalisch wirkten in diesem Gottesdienst ein Kinderchor, ein Männerchor, zwei gemischte Chöre und das Bezirksorchester mit.
U.B. / Fotos T.B.
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