Open-Air-Jugendgottesdienst - Ich bin reich!

Nach sehr langer Zeit konnte am Samstag, den 19.06.2021 bei bestem Wetter und etwa 36 °C endlich mal wieder ein Präsenz-Jugendgottesdienst stattfinden. Dieser wurde als Open-Air-Gottesdienst auf dem Zeltplatz in der Asse durchgeführt. Der letzte Jugendgottesdienst im Präsenzformat war im August 2020 an gleicher Stelle.

Da die Jugendlichen somit schon mehrere Monate keine Möglichkeit hatten, sich persönlich bei einem Jugendgottesdienst zu treffen, entstand im Kreis der Jugendbetreuer die Idee, einen ganzen Nachmittag inklusive gemeinsamem Gottesdienst anzubieten. Gegen 13 Uhr trafen die Jugendlichen und ihre Betreuer am Zeltplatz ein und hatten die Möglichkeit, bei kalten oder warmen Getränken erste Gespräche zu führen.

Um 14 Uhr startete dann der Jugendgottesdienst, den Bezirksevangelist Rainer Keye durchführte. Dem Gottesdienst legte er das Bibelwort aus Offenbarung 3, 17 zugrunde:

„Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.“

Dieses Wort stammt aus dem Sendschreiben des Johannes an die Gemeinde in Laodizea. Diese Stadt war zur damaligen Zeit ein Zentrum der Finanzwelt, der Modeindustrie und der Augenheilkunde. Die Bewohner waren also überwiegend gut gebildet und wohlhabend und machten nach außen insgesamt einen sehr guten Eindruck.

Bei genauerem Hinsehen stellte man aber fest, dass das mehr Schein als Sein war. Einige Kilometer oberhalb von Laodizea befinden sich die heißen Thermen von Pamukkale, die auch heutzutage noch ein beliebtes Ausflugsziel sind. Das Wasser fließt von diesen Thermen bis nach Laodizea. Wenn es dort ankommt, ist es aber nur noch lauwarm. Als lau bezeichnete Johannes auch die Gemeinde in Laodizea: jeder dachte nur noch an sich, seinen Wohlstand und seine gesellschaftliche Stellung. Die Gemeindemitglieder hatten sich in ihrer Selbstdarstellung und Selbstzufriedenheit zunehmend von Jesus Christus entfernt. Die Kernbotschaft des Gottesdienstes lautete: „Gott sagt ja zur Individualität, aber nein zu Egoismus!“.

Das bedeutet, dass natürlich jeder Mensch ein Individuum ist, mit eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten. Das ist auch sehr gut so. Es darf aber nicht dazu führen, dass nicht mehr Gott, sondern der einzelne Mensch im Mittelpunkt steht. Bringen wir uns also mit unseren Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinde und zum Lob und Preis Gottes ein.

Im Anschluss an den Jugendgottesdienst wurde dann noch gegrillt und es ergaben sich weitere Möglichkeiten für einen Austausch untereinander. Trotz des heißen Wetters nahmen etwa 35 Jugendliche und Betreuer an dem sehr gelungenen Jugendnachmittag teil. Der Nachmittag sorgte bei allen Teilnehmern für viel Freude und alle freuen sich schon auf die nächste Möglichkeit für einen gemeinsamen Jugendgottesdienst.